Der Mikrozensus 2022 ist gestartet
Interviewerinnen und Interviewer des Landesamts für Statistik in Fürth bitten um Auskunft
Der
Mikrozensus ist die größte amtliche Haushaltsbefragung in Deutschland.
Seit mehr als 60 Jahren wird in Bayern und im gesamten Bundesgebiet
jährlich etwa ein Prozent der Bevölkerung befragt. Nach Angaben des
Bayerischen Landesamts für Statistik in Fürth betrifft dies in Bayern
rund 60 000 Haushalte. Sie werden im Verlauf des Jahres von speziell für
diese Erhebung geschulten Interviewerinnen und Interviewern zu ihrer
wirtschaftlichen und sozialen Lage befragt. Für den überwiegenden Teil
der Fragen besteht nach dem Mikrozensusgesetz Auskunftspflicht.
Im
Jahr 2021 findet im Freistaat wie im gesamten Bundesgebiet wieder der
Mikrozensus statt. Dabei handelt es sich um eine gesetzlich angeordnete
Haushalts-befragung, für die seit 1957 jährlich ein Prozent der
Bevölkerung zu Themen wie Familie, Lebenspartnerschaft, Lebenssituation,
Beruf und Ausbildung befragt wird. Für einen Teil der
auskunftspflichtigen Haushalte kommt ein jährlich wechselnder
Themenbereich hinzu, der in diesem Jahr Fragen zur Gesundheit
beinhaltet. Die durch den Mikrozensus gewonnenen Informationen sind
Grundlage für zahlreiche gesetzliche und politische Entscheidungen und
deshalb für alle Bürgerinnen und Bürger des
Landes von großer Bedeutung. So entscheiden die erhobenen Daten z.B. mit
darüber, wieviel Geld Deutschland aus den Struktur- und
Investitionsfonds der Europäischen Union erhält.
Aufgrund
steigender Anforderungen, z.B. im Bereich der Arbeitsmarkt- und
Armuts-berichterstattung, wurde der Mikrozensus für die Jahre ab 2020
überarbeitet. Neben der bereits seit 1968 in
den Mikrozensus integrierten Arbeitskräfteerhebung der Europäischen
Union (LFS – Labour Force Survey) sind seit 2020 auch die bisher separat
durchgeführte europäische Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und
Lebensbedingungen (EU SILC – European Union Statistics on Income und
Living Conditions) sowie ab diesem Jahr die Befragung zu Informations-
und Kommunikationstechnologie (IKT) Teil des neuen Mikrozensus.
Um
die Befragten trotz dieser Erweiterungen zu entlasten, wird die
Stichprobe seit 2020 in Unterstichproben geteilt, auf welche die
verschiedenen Erhebungsteile LFS, EUSILC und IKT verteilt werden.
Die
Befragungen zum Mikrozensus finden ganzjährig von Januar bis Dezember
statt. In Bayern sind in diesem Jahr rund 60 000 Haushalte zu befragen.
Dabei bestimmt ein mathematisches Zufallsverfahren, wer für die Teilnahme am Mikrozensus ausgewählt wird.
Die
Befragungen werden in vielen Fällen als telefonisches Interview mit den
Haushalten durchgeführt. Dafür engagieren sich in Bayern zahlreiche
ehrenamtlich tätige Interviewerinnen und Interviewer im Auftrag des
Bayerischen Landesamts für Statistik. Haushalte, die kein telefonisches
Interview wünschen, haben die Möglichkeit, ihre Angaben im Rahmen einer
Online-Befragung oder auf einem Papierfragebogen
per Post zu übermitteln.
Ziel
des Mikrozensus ist es, für Politik, Wissenschaft, Medien und die
Öffentlichkeit ein zuverlässiges Bild der Lebensverhältnisse aller
Gruppen der Gesellschaft zu zeichnen.
Um
die gewonnenen Ergebnisse repräsentativ auf die Gesamtbevölkerung
übertragen zu können, ist es wichtig, dass jeder der ausgewählten
Haushalte an der Befragung teilnimmt. Aus diesem Grund besteht für die
meisten Fragen des Mikrozensus eine gesetzlich festgelegte
Auskunftspflicht. Sie gilt sowohl für die Erstbefragung der Haushalte
als auch für die drei Folgebefragungen innerhalb von bis zu vier Jahren.
Durch die Wiederholungsbefragungen können Veränderungen im Zeitverlauf
nachvollzogen und eine hohe Ergebnisqualität erreicht werden.
Datenschutz und Geheimhaltung sind, wie bei allen Erhebungen der
amtlichen Statistik, umfassend gewährleistet. Auch die Interviewerinnen
und Interviewer sind zur strikten Verschwiegenheit verpflichtet. Sie
kündigen das geplante Telefoninterview bei den Haushalten stets zuvor
schriftlich an.
Das Bayerische Landesamt für Statistik in Fürth bittet alle Haushalte, die im Laufe des Jahres 2021 eine Ankündigung zur Mikrozensusbefragung erhalten, die Arbeit der Interviewerinnen und Interviewer zu unterstützen.
|